Montag, 15. Dezember 2014

Das "Fazit" nach dem Streit, der fast zur Trennung führte.

Auch dieser Post bezieht sich wieder auf die Situation von letztem Donnerstag.

Gerade habe ich mit Karo über diesen schlimmen Streit geredet. Es hat mir sehr gut getan, noch mal zu klären, wie sie die Situation sieht, und ihr auch meine Gedanken dazu zu sagen.
Das Fazit für mich ist momentan: Hauptsächlich war es einfach ein ganz normaler Streit, in dem schlimme Dinge gesagt wurden - und der aufgrund verschiedener Faktoren ausgeartet ist. Wichtig ist vor allem, dass Karo in manchen Situationen auch, bzw. gerade von mir ihre Ruhe braucht, und ich ihr die am Donnerstag nicht gegeben habe. Weil ich nicht wollte, weil ich nicht konnte, und weil ich nicht gesehen habe, wie wichtig es da gerade war.
Wir lieben uns, wir wollen zusammen sein. Das ist das wichtigste. Dass Karo Probleme mit Nähe hat, was für Borderline typisch ist, gehört eben dazu. Das heißt, dass sie gleichzeitig mit mir zusammen sein will, ihr aber eben diese Tatsache auch Angst macht - und manchmal so viel Angst, wie letzten Donnerstag. Und wenn ich ihr dann nicht den Abstand gebe, den sie in dieser Situation braucht, artet das in so etwas aus, wie wir hatten.
Ich fühle mich immer noch ein bisschen gerädert davon. Aber heute, und gerade nach diesem Gespräch, geht es mir wieder fast so gut wie vorher. Vielleicht sogar ... ein bisschen besser, weil ich sie wieder einmal besser verstehe? Naja, vielleicht nicht unbedingt besser. Aber es ist gut so, wie es jetzt gerade ist.

Vor allem auch für dich, meine liebe Karo, möchte ich die vorherigen Posts teilweise etwas relativieren :) Oder zumindest erklären.

Bei dem Post von Donnerstag Abend, direkt nach dem Streit, da war ich noch ziemlich sauer. Ziemlich sauer. Und verletzt und verwirrt. Das merkt man wahrscheinlich. Das vorherrschende Gefühl war da: "Wie kannst du von mir verlangen, dass ich alles richtig mache?! Ich hab keine Ahnung wie das geht :'( "
Karo, gerade hast du mir gesagt, dass es dir vor allem wichtig ist, dass ich dich immer, in jeder Situation, ernst nehme. Ich habe das Gefühl, in dem Post werde ich dem nicht ganz gerecht. Ich reduziere Karo ein bisschen auf die Gefühle, die Borderliner haben.
In der Situation war das wichtig für mich. Das war mein Schlüssel zum Überleben, das war meine Chance die ich hatte, nicht alles als verloren zu sehen, sondern Karos Verhalten ihrer Krankheit zuzuschreiben. Dass das nicht ganz richtig ist, weil das ja alles wirklich Karos Gedanken und Gefühle sind, und nicht etwas, was man wegen einer Krankheit nicht ernst nehmen sollte, weiß ich. In dem Moment hat mir aber dieses Relativieren geholfen, und war vielleicht unersetzlich.

Zu dem Post von gestern Abend gibt es nicht so viel zu sagen.
Wichtig ist aber, dass ich jetzt verstehe, was los war. Ich weiß auch, dass diese Situationen wieder kommen können, aber dass ich (genau wie Karo) dazu beitragen kann, dass sie nicht ausarten, indem ich ihr ihren Abstand gebe, den sie braucht. Ich habe ein bisschen Angst vor weiteren solchen Situationen, aber nicht mehr so sehr.
Und: Es war nicht ein riesiger Ausrutscher, von dem nichts wahr war. Das waren Karos Gefühle, durch ein Lupenglas vergrößert, bis sie es nicht mehr ausgehalten hat.
Aber das ist okay, denn sie versteht auch, woher diese Gefühle kommen, und sie versteht auch, dass sie trotzdem mit mir zusammen sein will. Und das genügt erst mal. :)

Es fühlt sich für mich ein bisschen komisch an, so viel über konkrete Situationen zu schreiben. Bis jetzt war ich allgemeiner und abstrakter, und hab über Dinge geschrieben, über die ich mir meistens schon klar war. Auch in Zukunft will ich das weiterhin eher so machen.
Aber das war einfach verdammt wichtig für mich, und es ist ein gutes "Fallbeispiel", denke ich. So was kann passieren, und so geht es mir in solchen Situationen.
Ich freue mich aber, wenn jetzt dann wieder alles back to normal geht.

Diesen Post, genauso wie die zwei davor, stelle ich alle jetzt erst online. Ich wollte erst mit Karo reden, bevor ich solche Posts einfach online stelle.

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