Donnerstag, 30. Juli 2015

Goldene Sprenkel.

Hallo... Ja, es gibt mich noch.
Ich habe jetzt sehr lange nicht gebloggt.
Das liegt zum Teil daran, dass das Ende vom Semester war, und ich vier Wochen lang nichts anderes gemacht habe, als von morgens bis abends zu lernen, oder: Nicht zu lernen und ein unglaublich schlechtes Gewissen zu haben und zu versuchen, mich wenigstens effektiv zu entspannen, damit ich danach wieder besser lernen kann.
Ja. War ne schöne Zeit.
Damit hängt auch der andere Grund zusammen, warum ich nicht gebloggt habe.
Durch diesen ganzen Stress war es sehr schwierig für mich, mit all dem, was die Beziehung zwischen mir und Karo gerade ist, oder besser gesagt nicht ist, umzugehen. Ich habe es noch so einigermaßen geschafft, für Karo da zu sein, wenn sie mich gerade aktiv gebraucht hat, oder einige schöne Momente zu haben. Aber ich hatte einfach nicht die Kraft, so viel in die Beziehung zu investieren, wenn gerade so wenig zurückkommt. Ich hatte nicht die Kraft, mich mit unserer Beziehung auseinanderzusetzen. Und damit auch nicht, zu bloggen. Nicht, wenn ich mich gleichzeitig so auf das Studium konzentrieren musste.
Deshalb war aus meiner Sicht unsere Beziehung in den letzten Wochen ... ziemlich auf Sparflamme. Weil weder ich noch Karo die Kraft hatten, mehr für die Beziehung zu tun.
Ehrlich gesagt... hat mir das aber ganz schön weh getan. Wenn ich darüber nachgedacht habe. (Was ich eben die meiste Zeit nicht habe, siehe Sparflamme, siehe keine Kraft.)

Es gibt einfach so viel, was ich mir in einer Beziehung wünsche, was bei uns momentan ... nicht da ist. Oder nicht da war, die letzten Wochen. Es wird wieder besser. Ein bisschen.
Und ich weiß, dass das alles die Umstände sind. Dass Karo nicht mehr kann, genauso, wie ich auch nicht gekonnt habe, in meiner Lernzeit.
Aber oft tut es trotzdem einfach weh. Dass wir zurzeit so, so, so wenig Beziehung haben. Dass wir als Fernbeziehung so schlecht funktionieren. Dass wir so wenig Zeit miteinander verbringen, und so wenig reden. Dass sie mir fehlt, so unendlich sehr, und ich manchmal so wütend bin, obwohl ich es verstehe, und dass ich dann wieder so traurig bin, weil ich es verstehe. Und dass ich mir Sorgen mache und mir Dinge wünsche die nicht in Erfüllung gehen. Es tut einfach weh.
Und ich verstehe es, verdammt, ich verstehe es ja. Viel zu gut.
Sonst würde ich mir das doch alles gar nicht antun.
Aber ich entscheide mich ja für die Beziehung, jeden Tag auf's neue, egal wie sehr ich mir mehr wünsche und wie weh es tut, ich entscheide mich immer wieder dafür. Weil ich so viel Potential sehe. Weil ich so viel sehe, was wir hatten und haben, zwischendurch, und was wir sein können. Was wir sind, wenn alles gut läuft, für uns.
Ich habe mir eins geschworen: Ich werde mir nie, nie, nie erlauben, auf Karo jemals wütend zu sein in dem Sinn, dass ich ihr vorwerfe, sie würde meine Zeit vergeuden oder mir schaden, indem ich mit ihr zusammen bin. Ich erlaube mir, wütend zu sein. Ich erlaube mir enttäuscht zu sein. Ich erlaube mir, traurig, verletzt, frustriert, verzweifelt, verängstigt, besorgt, erschöpft zu sein. Das alles sind Emotionen die ich manchmal habe, und die ich mir zugestehe.
Aber ich werde nie, egal was passiert, Karo die Schuld an dem Schmerz geben, den ich fühle. Ich bin die, die sich dafür entscheidet, die Beziehung zu führen, und zu hoffen, dass es besser wird. Ich bin die, die sich entscheidet, von den kleinen goldenen Momenten zu leben, die momentan das Schwarz mustern. Ich bin die, die sich entscheidet, daran zu glauben, dass die goldenen Momente wieder zunehmen und das Schwarz überstrahlen.
Ich bin die, die sich für Karo entscheidet.
Und deshalb, auch wenn Karo der Grund ist warum es mir nicht gut geht oder ich nicht glücklich mit unserer Beziehung bin, habe ich nie das Gefühl, dass sie Schuld daran trägt. Ich sehe auch bei mir keine "Schuld". Weil es nichts gibt, wofür es sich lohnt, sich schuldig zu fühlen. Weil ich es nicht bereue.

Ich wünschte nur, wir würden uns wieder sehen. Je länger wir uns nicht sehen, umso schwieriger wird es immer. Es ist schon viel zu lange her, so lange, dass ich gar nicht nachrechnen will. Es ging einfach nicht, es gab kein einziges Wochenende, wo es geklappt hätte. Wir werden uns bald sehen. Zum Glück. Hoffentlich. Hoffentlich diesmal wirklich.
Ich brauch wieder mehr Gold in meinem Leben.

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